Am Freitag, den 03. Juli 2015 um 20 Uhr spielt die Akademische Philharmonie Heidelberg unter der Leitung von Jesko Sirvend in der Stadthalle Heidelberg.
Eröffnet wird der Abend mit Maurice Ravels viersätziger Suite Le Tombeau de Couperin. Mit einem Tombeau (franz. Grabmal) würdigte man in der französischen Musik einen verstorbenen Meister. Ravels Hommage galt nicht nur dem großen Barockkomponisten François Couperin, sondern vielmehr der gesamten französischen Musik des 18. Jahrhunderts. Die Tänze, die während des Ersten Weltkriegs entstanden, erhielten bald eine weitere Bedeutung: Ravel widmete jeden Satz dem Gedenken an einen gefallenen Freund. Auf die Kritik, die Musik zu solch einem tragischen Thema sei zu leichtherzig, erwiderte er, die Toten seien in ihrer ewigen Stille schon traurig genug.
Im Anschluss daran erklingt The Poem of Sea and Night, eine Uraufführung der chinesischen Komponistin Zhang Jiao. Inspiriert wurde die Musik von einem chinesischen Gedicht, das das Aufgehen der Sonne über dem Meer beschreibt und den kurzen Moment, in dem das Vergangene noch nicht ganz verklungen ist, während gleichzeitig die Erwartung des Neuen heranbricht. Dieses Nebeneinader von Altem und Neuem spiegelt sich auch in der Verwendung traditioneller chinesischer Instrumente neben dem modernen Klang eines Symphonieorchesters wider.
Abgerundet wird der Abend mit Johannes Brahms' 4. Symphonie. Brahms, der als traditionsverbundener Komponist galt, entwickelte sich in seiner letzten Symphonie immer mehr zu einem Wegbereiter der Moderne: statt eines ausgeprägten Hauptthemas wählt er einzelne motivische Kernelemente, die er zu einer außerordentlichen klanglichen Dichte verbindet. Brahms selbst betrachtete die 4. Symphonie als sein letztes Wort in dieser Gattung: „Mehr als vier Symphonien seien [...] für den modernen Musiker, der ihnen einen bestimmten Inhalt gebe, nicht wohl möglich, er müsste sich denn wiederholen.“
Dirigent des Abends ist Jesko Sirvend, unter dessen Leitung die Akademische Philharmonie seit 2009 zahlreiche erfolgreiche Konzerte veranstaltet hat. Seit einigen Jahren verbindet ihn zudem eine enge Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Symphonikern, dem Berner Symphonieorchester sowie dem Zagreb Philharmonic Orchestra.
Karten für das Konzert sind bei Zigarren Grimm, Crazy Diamond und unter www.akademische-philharmonie.de erhältlich.