Am Freitag, den 23. Januar 2015 um 20 Uhr spielt die Akademische Philharmonie Heidelberg unter der Leitung von Jesko Sirvend in der Stadthalle Heidelberg.
Eröffnet wird der Abend mit Johannes Brahms‘ Tragischer Ouvertüre. Diese Komposition erzählt vom „Tragischen als solchem“ und soll nicht etwa ein tragisches Moment im Leben des Komponisten bewältigen. Die Idee hierzu kam Brahms bei der Komposition der fröhlichen Akademischen Festouvertüre – wie Brahms mit einiger Ironie über sich selbst sagte, konnte er seinem „melancholischen Gemüt die Genugtuung nicht versagen – auch eine Trauerspiel-Ouvertüre zu schreiben.“
Als Kontrast hierzu erklingt im Anschluss Ludwig van Beethovens heitere 2. Symphonie, bei deren Komposition Beethoven alles andere als Grund zur Freude hatte: In dieser Zeit wurde ihm die Schwere seines fortschreitenden Gehörleidens bewusst, wodurch er zunehmend unter Depressionen litt. Dennoch hatte er seinen Kampfgeist noch nicht aufgegeben, wie sich dem positiven Charakter der Symphonie entnehmen lässt. In einem Brief aus dieser Zeit schrieb Beethoven: „Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, gar niederbeugen soll es mich gewiss nicht.“
In der zweiten Hälfte des Abends erwartet Sie Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“. Dieses Ballett beschreibt ein Ritual im heidnischen Russland, bei dem eine Jungfrau dem Frühlingsgott zur Versöhnung geopfert wird und umringt von alten weisen Männern ihren Todestanz vollführt. Bei seiner Uraufführung im Mai 1913 löste „Le Sacre du Printemps“ einen der größten Skandale der Musikgeschichte aus: Die Komposition, die hauptsächlich auf Rhythmus setzt und mit ständigen Taktwechseln durchzogen ist, in Kombination mit einer provozierenden Choreographie, irritierte und verstörte das Pariser Publikum dermaßen, dass es die Vorstellung mit lauten Zwischenrufen störte und mit faulem Obst warf. Heute – 100 Jahre später – ist es nichts Ungewöhnliches, Musik vor allem rhythmisch zu erleben und so hat es „Le Sacre du Printemps“ inzwischen zu großer Beliebtheit gebracht.
Dirigent des Abends ist Jesko Sirvend, unter dessen Leitung die Akademische Philharmonie seit 2009 zahlreiche erfolgreiche Konzerte veranstaltet hat. Seit einigen Jahren verbindet ihn zudem eine enge Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Symphonikern sowie dem Berner Symphonieorchester.
Karten für das Konzert sind bei Zigarren Grimm, Crazy Diamond und unter www.akademische-philharmonie.de erhältlich.